diskutiert mit HOME

Die 15 DAB-Commandments

1.

Das Internet ist mit der Technologie, die
für DAB entwickelt wurde, mobilen Nutzern zugänglich zu machen.

2.

DAB ist Bandbreite für mobile Nutzer - nicht lineares Medium.

3.

Wenn Linearität entsteht, dann auf Kundenwunsch im Endgerät.

4.

Die Redaktionen haben Stundenuhren, Musikfarben und Themenspektren vorzugeben.

5.

>>acoustic paging<< bedeutet, daß Musikstücke mit Moderation und Layout-Elementen verbunden werden. Beim nächsten Aufruf desselben Musikstücks wird die nächste Moderation, das nächste Layout-Element nachgeladen.

6.

Während ein Stück läuft, kann der Kunde "Noten" geben, die >>personal playlist<< strukturiert sich entsprechend.

7.

Ein Button >>new<< lädt eine Neuvorstellung - der Button >>new rotate<< läßt ein >>teasing<< von weiteren Neuvorstellungen ablaufen.

8.

Jedes Stück wird nur einmal zum Kunden übertragen. Als Off- line-Medium dient DVD oder Entsprechendes. Jede Platte enthält über 18.000 Minuten im >>Musicam-Format<<.

9.

Die GEMA erhält Gebühren nach tatsächlich gehörten Minuten einer Produktion. Eine Hitparade ist der monatliche Abgleich der >>personal playlist<<, der mit dem >>update<< der Abspielsoftware und der vollautomatischen, anonymen GEMA-Abrechnung einhergeht. Einhaltung des Datenschutzes wird von den Medienanstalten der Länder garantiert.

10.

Wird der Platz auf der DVD zu eng, wandert das am längsten nicht abgefragte Programm in den "digitalen Orkus".

11.

Öffentlich-rechtliche und Private Programme unterscheiden sich im Preis. Wählt der Kunde öffentlich-rechtliche, hat er die Auswahl zwischen 50 News-Redaktionen, 50 Musikfarben und 50 Themenspektren für DM 25.- pro Monat. Wählt der Hörer aber Private, so wird es teuer. Privat heißt: nur einmal News, Musik und Themen - zudem begrenzt durch Werbung.

Folge: die Privaten müssen auf die Archive der öffentlich-rechtlichen zurückgreifen. Die Campus-Radios zeigen im non-profit-Bereich diese Entwicklung. Die ARD wird also nicht nur überleben, sondern die Rundfunkgebühren sogar senken und trotzdem ein besseres Programm anbieten.

12.

Wortprogramm ist Dialog, >>akustische, moderierte newsgroup<<. Die Redaktion gibt die Spielregeln vor, wer sich nicht daran hält, wird stumm geschaltet. Die einzurichtenden Clearing- stellen der Landesmedienanstalten beugen Zensur vor. Die Stummschaltung gilt nach Hörervotum auch für Redaktionsmitglieder.

13.

Jeder Programmbeitrag, Musik oder Wort, hat ein Verfallsdatum, es sei denn, der Kunde verlangt mit dem Button >>keep<< das Gegenteil. Unter Umständen werden dann Gebühren fällig. Die >>docking-station<< macht automatisch ein Backup der so gesicherten Inhalte. Offline-Distribution und damit Distributions-kosten von digitalisierbaren Inhalten entfallen. Bezahlte Nutzungsrechte werden bei Erwerb des Gesamtwerks angerechnet.

14.

Die Hörer treten auch außerhalb der Wortprogramme untereinander in Kontakt. Der Austausch von >>personal playlists<< wird beliebt. FAN-Clubs der Programme und Programm-Elemente werden zu gesellschaftlichen Treffpunkten jenseits der herkömmlichen Strukturen, zu "demokratischen Keimzellen" auf höherem oder niedrigerem intellektuellen Niveau, unabhängig von Status und Einkommen.

15.

Die Grenze zwischen Radio-, Fernseh-, Zeitungs- und Zeitschriftenprogrammen wird fließend, entsprechend ist der rechtliche Rahmen anzupassen.


Mit diesem Programm wird NRW unweigerlich an die Weltspitze katapultiert. Amerikanische >>IT-Götzen<< werden an den Rhein kommen, um sich auf dem Medienforum unterrichten zu lassen. Abschaltung des letzten FM-Analog-Programms: 2005.


Frank Fremerey,
Sprecher HochschulMediennetz Deutschland
am 18.12.1995, 20.00-20.45 Uhr


HOME-Logo
Zurück zur deutschen Startseite