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Dr. Brenda Gael McSweeney,
Koordinatorin der United Nations Volunteers zu den Themen:

Interview von Freitag, dem 21. Juni, Haus Carstanjen

Freiwillige (Volunteers) und Freiwilligkeit

Das Wichtigste am Freiwilligen-Programm der United Nations ist für mich die Kraft, die freigesetzt wird, wenn Menschen sich aus freien Stücken für eine Arbeit Zeit nehmen, für eine Arbeit, die dem Frieden und der Entwicklung dient. Es ist sehr bewegend, wenn Menschen sich auf den Weg ins Nachbardorf, Nachbarland oder in andere Teile der Welt machen, um mit den Menschen dort gleichberechtigt ihr Wissen zu teilen.

Mit anderen Worten: sie gehen die Probleme gemeinsam an - die Regierungen der Gastländer oder der Einrichtungen, die wir der Kürze halber NGO’s nennen, also die Non-Governmental Organisations (Nicht-Regierungs Organisationen) laden sie dazu ein. Sie arbeiten Hand in Hand, indem sie sich zunächst in die Lage der Einheimischen hineinversetzen, um dann, auf überliefertem, vor Ort vorhandenen Wissen aufzubauen, die gegebenen technischen Möglichkeiten nutzen, danach erst die Frage zu stellen, wie man als Außenstehender das Problem angehen würde. Auf diese Weise entstehen dann häufig völlig neue Lösungen.

Die "Volunteers" genießen aufgrund ihrer Bereitschaft, Zeit zu opfern, politisch großes Vertrauen. Dies gilt sowohl für ihr Engagement in der Entwicklungshilfe als auch im humanitären Bereich einschließlich der Förderung der Menschenrechte und der Frieden schaffenden Maßnahmen; also der United Nations Volunteers die sich in Krisengebiete begeben, wo sie versuchen, gemeinsam einen Weg zu finden, die Spannungen abzubauen und eine neue Grundlage für dauerhaft friedliche Koexistenz zu schaffen.




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Das Internationale Year of Volunteers: 2001

Die Idee der Freiwilligkeit ist so stark, daß sich eine Anzahl von Volunteer-groups und andere Freiwillige zusammengetan haben, um das Internationale Jahr der freiwilligen Arbeit, das International Year of Volunteers, zu begehen. Sie haben sich für das Jahr 2001 entschieden, um so ein Zeichen zu setzen, das erste Jahr des neuen Jahrtausends einzuläuten. Denn dieses Millenium sollte ein Millenium des gegenseitigen Austausches sein, ein Millenium, das für Frieden und Entwicklung steht.

Wir sind sehr zuversichtlich, nachdem ein politisches Forum in Japan, das Zentrum für die European Volunteers in Brüssel und die Young Women’s Christian Association (YWCA) mit 250 Millionen Mitgliedern weltweit zu diesem UN Year of Volunteers aufgerufen haben.

Das Friedenskorps lud kürzlich zur internationalen Konferenz der freiwilligen Helfer aus dem Süden - aus Afrika, Asien und Lateinamerika - und aus dem Norden ein und hier stimmte man ebenfalls darin überein, daß das Jahr 2001 zum Internationalen Year of Volunteers ausgerufen werden soll.

Foto von Dr. McSweeney

Was sich die Koordinatorin der United Nations Volunteers von Bonn und von Deutschland erhofft

Bis jetzt haben wir uneingeschränkte Unterstützung sowohl von seiten der Stadt Bonn als auch von der Bundesregierung erhalten. Die Oberbürgermeisterin hatte persönlich zunächst eine Einladung an 20 ausgewählte Vertreter der United Nations Volunteers ausgesprochen, damit sie sich in Bonn an Ort und Stelle eine Vorstellung machen konnten, was der Umzug für jeden von ihnen bedeutet. Anschließend reiste sie nach Genf, um zu der gesamten Belegschaft zu sprechen und zu allen erdenklichen Fragen Rede und Antwort zu stehen. Die Stadt Bonn verpflichtete sich zudem, bis zu 20 Prozent der Umzugskosten zu tragen.

Die Bundesregierung unternahm ebenfalls zahlreiche Anstrengungen, die United Nations Volunteers zu unterstützen. Als erstes verdoppelte sie die Beiträge für unsere Projektarbeit. Mit dem Geld, das wir aus Deutschland erhalten, werden wir gemeinschaftsbezogene Initiativen finanzieren, also Arbeit, die auf Mitbestimmung gegründet ist. Wir werden entsprechend von den Prioritäten ausgehen, die die Menschen in den Entwicklungsländern selbst setzen, auch in den städtischen Elendsvierteln und in Übereinstimmung mit den Thesen und dem Plan of Action von Habitat II.

Die Bundesregierung finanziert außerdem die Hauptkosten des Umzuges: sie hat dafür einen Betrag von 19 Millionen DM über einen Zeitraum von vier Jahren vorgesehen und wir haben starke politische Rückendeckung und Hilfe von der deutschen Regierung erhalten:

Allein die Tatsache, daß Carl-Dieter Spranger als Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gemeinsam mit Außenminister Klaus Kinkel in der Bundespressekonferenz mich bei der Vorstellung der United Nations Volunteers unterstützt haben, unterstreicht das.

Gleichzeitig konnten wir den Band "Volunteers against Conflict" vorstellen, der aus der Feder der Freiwilligen selbst stammt und in dem sie über ihre Erfahrungen bei den Wahlen in Kambodscha und Südafrika berichten wie auch über Moçambique, wo sie den Soldaten bei der Demobilisierung halfen wie bei der Reintegration in ihrem Heimatort oder in einem Ort ihrer Wahl.

Was den Kontakt zum Land Nordrhein-Westfalen betrifft: Dr. Gerhard Konow als Vertreter Düsseldorfs hier in Bonn nahm frühzeitig zu uns Kontakt auf und überlegte mit uns, wie sich für UNISTAR, unseren unternehmerischen Arm, Begabungen erschließen lassen.

Als erste UN-Organisation mit Hauptsitz in Deutschland hoffen wir sehr, daß wir zur Zusammenarbeit auch Einrichtungen gewinnen können, die die Umweltproblematik angehen.

Interview vom 21. Juni 1996, Schloß Carstanjen: Frank Fremerey, CEO, HOME;
Fotos: Wolfgang Henrich, Senior Advisor, HOME;
UNV-Logo by the United Nations Volunteers
aus dem Englischen übertragen von HOME (Vivienne Sheridan, Wolfgang Henrich, Frank Fremerey)

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