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Alle ertrinken im PESSIMISMUS über Bosnien: Wir nicht. Wir müssen den Bosniern, die dort den Krieg überlebt haben, genau so helfen wie den bosnischen Flüchtlingen hier. Die deutschen Bosnier erregen immer mehr Ärger, je arroganter sie mit ihren dicken MERCEDES-Wagen und Forderungen auftreten. Die deutschen Bosnier fallen überall auf: Sie verlangen das Badezimmer und den Parkettfußboden, während die im Krieg gebliebenen Bewohner dankbar sind, wenn ihnen der CAP ANAMUR Baumeister das Dach über dem zerstörten Haus richtet. Ein bosnisches Dach kostet DM 3.400.-- (in Worten: dreitausendvierhundert Deutsche Mark). Bedingung dafür, daß CAP ANAMUR einer Familie das Dach macht: MITMACHEN! Schon vor Ort sein! Das Haus danach fertigstellen! CAP ANAMUR arbeitet mit einem Vier-Mann-Team, in dem Ort USTIKOLINA,
direkt an der Grenze zur Republika Srpska; das Team hat gestern mit dem
19. Dach begonnen. 1996 hatten wir schon einmal 25 Dächer gerichtet. Gleichzeitig wollen wir ein 2. und 3. Bau-Team nach Bosnien schicken. Rupert Neudeck hat die Siedlung BANOVICI bei TUZLA besucht, wohin bosnische ROMA aus BERLIN zurückgeschickt wurden. Der Flüchtlingsminister in Sarajevo hat uns gebeten , dem Ort PRACA bei PALE wieder Dächer zu geben. Bedingung für unsere Arbeit:
Die Hausbewohner müssen an ihrem Haus mitarbeiten. Gleichzeitig beginnt mit der "Koalition für die Rückkehr" ein 1-Million-DM-Programm, das CAP ANAMUR finanziert. Dieses Programm wird in 8 Wochen durchgeführt sein. Bonn hat der EU Anfang 1996 in 600 Mio DM für den
Wiederaufbau in Bosnien gegeben. Dieses Geld staut sich in der Brüsseler
Bürokratie. Auch 1997 wird vorübergehen, ohne daß dieses
Geld genutzt werden kann. f.d.R. Rupert Neudeck |
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