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KOMITEE CAP ANAMUR / Deutsche Not-Ärzte e.V.
Presseerklärung
Sarajevo / Köln, den 24. 7. 1997
 

Den nächsten WINTER in BOSNIEN überleben

CAP ANAMUR baut 280 Dächer

Die EU hält weiter 600 Mio DM zurück


Alle ertrinken im PESSIMISMUS über Bosnien: Wir nicht. Wir müssen den Bosniern, die dort den Krieg überlebt haben, genau so helfen wie den bosnischen Flüchtlingen hier.

Die deutschen Bosnier erregen immer mehr Ärger, je arroganter sie mit ihren dicken MERCEDES-Wagen und Forderungen auftreten. Die deutschen Bosnier fallen überall auf: Sie verlangen das Badezimmer und den Parkettfußboden, während die im Krieg gebliebenen Bewohner dankbar sind, wenn ihnen der CAP ANAMUR Baumeister das Dach über dem zerstörten Haus richtet.

Ein bosnisches Dach kostet DM 3.400.-- (in Worten: dreitausendvierhundert Deutsche Mark). Bedingung dafür, daß CAP ANAMUR einer Familie das Dach macht:

MITMACHEN! Schon vor Ort sein! Das Haus danach fertigstellen!

CAP ANAMUR arbeitet mit einem Vier-Mann-Team, in dem Ort USTIKOLINA, direkt an der Grenze zur Republika Srpska; das Team hat gestern mit dem 19. Dach begonnen. 1996 hatten wir schon einmal 25 Dächer gerichtet.
USTIKOLINA ist eine Erfolgsgeschichte. Als wir im Juli 1996 dort zum ersten Mal waren, waren 500 Bosnier zurück, jetzt sind es schon 3.500. Der Ort hatte früher 6.000 Einwohner. In diesem Ort dürfen auch serbische Flüchtlinge zurückkehren. Vier deutsche und vier bosnische Bauhandwerker arbeiten zusammen.

Gleichzeitig wollen wir ein 2. und 3. Bau-Team nach Bosnien schicken. Rupert Neudeck hat die Siedlung BANOVICI bei TUZLA besucht, wohin bosnische ROMA aus BERLIN zurückgeschickt wurden. Der Flüchtlingsminister in Sarajevo hat uns gebeten , dem Ort PRACA bei PALE wieder Dächer zu geben. Bedingung für unsere Arbeit:

Die Hausbewohner müssen an ihrem Haus mitarbeiten.

Gleichzeitig beginnt mit der "Koalition für die Rückkehr" ein 1-Million-DM-Programm, das CAP ANAMUR finanziert. Dieses Programm wird in 8 Wochen durchgeführt sein.

Bonn hat der EU Anfang 1996 in 600 Mio DM für den Wiederaufbau in Bosnien gegeben. Dieses Geld staut sich in der Brüsseler Bürokratie. Auch 1997 wird vorübergehen, ohne daß dieses Geld genutzt werden kann.
Wie lange wird sich der deutsche Steuerzahler noch einen solchen Skandal gefallen lassen?

f.d.R.

Rupert Neudeck

physische Landkarte von Bosnien-Hercegovina


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